Klar können Sie im klimatisierten Bus von Vulkan zu Strand zu Meeresbucht fahren, an jeder Destination Ihre Bilder schiessen und zurück in den Van steigen. Das wäre dann sozusagen Guatemala Light, eine Zwangsdiät für Ihre Speicherkarte, während das eigentliche Guatemala an den Kotflügeln vorbeizieht. Besser, der Fotograf wählt eine andere Strategie und die geht so: Kamera mal eben vergessen und einfach leben, wie das die Guatemalos tun. Ziellos durch die von Gott verlassenen Fischerdörfchen schlendern. An den farbenprächtigen Märkten die Frauen in ihren nicht minder farbigen Tüchern beim Einkauf begleiten. In einem Spanisch-Englisch-Italo-Esperanto-Kauderwelsch mit den Männern in der Dorfspelunke diskutieren. Im Schatten verruchter Kolonialvillen eine Feierabend-Cerveza zwitschern und danach dem Pulsieren der Reggaeton-Rhythmen an die nächste Fete unter freiem Himmel folgen. Und sich irgendwann zwischendrin dann doch wiedermal an den Fotoapparat erinnern.