Eine Fotosafari im (damals weitgehend friedlichen) Mali, das sei so etwas wie Strandurlaub in Sibirien. So ungefähr die Reaktionen auf meine Entscheidung, nach Westafrika zu fliegen. Einerseits seien die Menschen dort chronisch kamerascheu. Und anderseits, was gäbe es dort schon abzulichten ausser Staub, Sand und Armut? Nun, die Frage nach eindrücklichen Motiven erübrigt sich spätestens, wenn man vor den Lehmmoscheen von Djenné steht und vor Staunen den trockenen Mund nicht mehr zubringt. Und das erste Problem lässt sich mit psychologischen Skills, sanfter Hartnäckigkeit und Humor wunderbar lösen. Was sich einem dann präsentiert, ist ein Flecken pures Schwarzafrika mit nicht alltäglichen Fotomotiven. Im Dogon-Land etwa gehört der Glaube an die Geister des Voodoo-Glaube samt all der damit verbundenen Rituale zum Alltag. Überhaupt, zwischen den Ufern des Niger und dem staubigen Wüstenkaff Timbuktu hat die westliche (Pop-)Kultur erst zaghaft Spuren hinterlassen – was die Einheimischen keineswegs daran hindert, einem Weissen gegenüber mit Offenheit zu begegnen. Mali sei schwer zugänglich? In Wahrheit ist das doch nur eine Frage des richtigen Schlüssels.