Deutsch
Wie fühlen sich 48 Stunden im Armenhaus Europas an? Auf jeden Fall tut einem das Steissbein weh, nachdem man in einem aus Rumänien eingeführten Stück motorisiertem Alteisen auf vier Rädern über die Strassen Moldawiens getuckert ist. Einen Schweizer Pass hat der Zollbeamte sein Leben lang noch nie gesehen und ein wenig erschienen die zwei Tage wie eine Zeitreise. Hier hat jemand irgendwann in den Achtzigern die Uhren angehalten – und dummerweise vergessen, die Häuser, Läden, Kneipen und all die Relikte der UdSSR vor dem Zerfall zu schützen. So leben sie hier, scheinbar vergessen vom Rest der Welt, inmitten der Trümmer des Kommunismus, und schaffen es irgendwie, im Elend die Würde zu behaupten. Denn mit dem Gast aus dem Westen teilen die Moldawier sogar ihr einziges Stück Käse und die letzte Bierflasche aus dem Kühlschrank.
English
48 hours in Europe's poorhouse, how does it feel? Your back hurts anyway after a while on the streets of Moldova in a scrap car imported from Romania. Customs have never seen a Swiss passport before and the whole two day trip seems like a journey through time. Someone must have stopped all clocks one day in the 1980ies and no one protects houses, shops, bars and all other soviet relics from decay. This is the Moldovans' life. Among ruins of communism, almost forgotten by the rest of the world at large. Nonetheless, they hold on to their dignity and offer Western visitors their only lump of cheese or their last bottle of beer.