Deutsch
Seit bald drei Stunden quält Mohammed den Jeep durch die Westsahara. Strassen, Bäume, jegliche Hinweise auf irgendeine Lebensform liegen Kilometer hinter uns. Sand zur Linken, Sand zur Rechten, zur Abwechslung ein unscheinbarer Busch. Dann wieder Sand im Rückspiegel und bis zum Horizont. Endlich sehen wir das Zelt. Ein spärlicher Schutz gegen die gnadenlose Sonne, den die Familie Mohammeds ihr Daheim nennt. Sie kochen Spaghetti, als Beilage zum von Fliegen und Maden bevölkerten Fleischstück. Den Abwasch erledigen sie mit Sand, Wasser ist zu wertvoll. Des Nachts machen sie Feuer, kochen Tee. Sie schweigen, zeichnen Muster in den Sand, starren in die Einöde hinaus. Irgendwann schlafen sie, um am nächsten Morgen wieder in derselben Trostlosigkeit aufzuwachen. Zehn Menschen, keiner hat je einen Weissen gesehen. Oder einen Computer. Und selbst die nächste Stadt haben erst die Alten unter ihnen einmal besucht. Die Stadt, sie heisst Timbuktu und symbolisiert für die einen das Ende der Welt. Für die Hassaniya ist sie erst der Anfang.
English
Mohammed has been pushing his off-road vehicle through the West Sahara for almost three hours. Any signs of life – streets, shrubs, anything – are way behind us. Wherever we look there’s sand reaching the horizon. We see the tent now. It's the home of Mohammed’s family and it's only offering very limited shelter against the savagely fierce sun. On the menu are spaghetti and a piece of meat also being eaten by flies and grubs. Sand is used to clean dishes due to the scarcity of water. As night falls, they light a fire and cook tea staring at the solitude and remaining silent before falling asleep only to face the very same desolation every morning. None of these five people have ever seen a white man or a computer and the eldest only have been to the next city. This city may stand for the end of the world to some, but the Hassaniya. For them Timbuktu is only the beginning.